Rede vom 24.10.2025

„Unser Stadtbild – Unsere Straßen!“

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitstreitende –
es ist grandios, dass ihr alle hier seid!
Unser Stadtbild ist vielfältig, bunt, lebendig – und genau das ist wunderbar.

Wir sind hier, weil wir wütend sind.
Wütend, wenn Menschen ausgeschlossen werden.
Wütend, wenn so getan wird, als gäbe es keine lange Einwanderungsgeschichte in diesem Land.
Wütend, wenn Politiker davon sprechen, dass unser Stadtbild angeblich „verändert“ werden müsse – als dürften hier nur noch blonde, blauäugige Deutsche leben. Das erinnert an die finstersten Zeiten deutscher Geschichte.

Wenn Herr Merz heute von „Rückführungen“ spricht, wenn er suggeriert, es gäbe ein „Problem“, das mit Abschiebungen gelöst werden könne – dann ist das nichts anderes als Rassismus in feiner Anzugssprache.
Die AfD nennt es „Remigration“. Merz nennt es „Rückführung“.
Gemeint ist dasselbe: Menschen sollen verschwinden.

Doch mit dem Verschwinden so vieler Menschen , die angeblich stören verliert dieses Land Menschen die pflegen, ÄrztInnen, ErzieherInnen,… Menschen aus allen Bereichen dieser Gesellschaft die gebraucht werden. Und wenn darüber gesprochen wird, dassMenschen Menschen verschwinden sollen, dann verlieren wir auch unsere Menchlichkeit. Wir wollen lieber Herz statt Merz! Jede Frau, jede Tochter weiß: Die Gefahr für sie geht nicht von der Migration aus , sondern von Männern egal welcher Herkunft und sie betrifft Frauen und Mädchen vor allem zu Hause. Jede Statistik belegt dies.
Wo bleibt die gerade zur Schau gestellte Einfühlsamkeit von Merz, gegenüber der deutschen Familie mit türkischen Wurzeln,einer Familie, die seit drei Generationen hier lebt und immer noch hören muss sie gehöre „nicht dazu“, nur weil sie dunkle Haare hat oder ein Kopftuch trägt?

Statt die realen Probleme anzugehen und sich um bezahlbaren Wohnraum,marode Unis und Schulenund eine gute Gesundheitsversorgung zu kümmern, wird zurAblenkung auf Migranten gehetzt. In Schulen regnet es herein, Krankenhäuser sind am Limit, statt dies anzugehen wird genau dort gespart, daran sind keine Geflüchteten schuld!

Wohin geht dieses Land, wenn sogar ein Bundeskanzler Hetze betreibt?
Diese Sprache hat schon einmal Menschen das Leben gekostet – in Mölln, in Solingen, in Hanau, in Rostock-Lichtenhagen, Nürnberg, Kassel, München…
Rassistische Hetze ist keine Meinung. Sie ist ein Verbrechen mit Ansage.

Und wenn führende Politiker wie Merz oder Söder solche Aussagen normalisieren,  dann Schaffen sie ein Klima , in dem sich Rassisten wieder sicher fühlen.
Sie liefern die Worte – und andere liefern die Taten.

Wir sagen: Nein! Nicht mit uns!
Wir stehen zusammen gegen Ausgrenzung, gegen Rassismus, gegen die Hetze von oben.
Unsere Stadt ist vielfältig– und sie gehört uns allen.