Eröffnung des Benario-Goldmann-Gedenkstätte

Die Benario-Goldmann-Gedenkstätte ist im September 2020 errichtetes ein Mahnmal in Gedenken an die ermordeten Juden und Kommunisten Dr. Rudolf Benario und Ernst Goldmann. Zuvor standen an dieser Stelle drei Birken, die noch von beiden 1930 dort mit angepflanzt wurden.

Das Mahnmal wurde am 20. September 2020 – dem 112. Geburtstag Dr. Rudolf Benarios – feierlich eingeweiht. Zuvor stand an diesem Ort die Gedenktafel zur Erinnerung der ermordeten Fürther Juden und Kommunisten Benario, Goldmann und Kahn. Ebenfalls an der Stelle standen drei Birken, die Benario und Goldmann 1930 dort gemeinsam nach einem Ausflug aus dem Fichtelgebirge anpflanzten.

Seit 2007 erinnerte eine Gedenktafel an die Tat der Nationalsozialisten, die Tafel wurde mehrmals entwendet oder beschmiert. Der Höhepunkt der Niedertracht fand 2017 statt, als vermutlich Rechtsextreme nachts die drei Birken so beschädigten, dass die Stadt sich 2019 gezwungen sah, die nicht mehr zu rettenden Bäume zu entfernen. Der Stadtrat entschied 2019, auf Initiative des Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus, dies so nicht hinzunehmen. Stattdessen wurde ein Kunstwettbewerb ausgeschrieben, der weiterhin an die Ermordeten erinnert, gleichzeitig sollte dabei auch der Ort mit den geschändeten Birken als Thema mit aufnehmen. Hierzu wurde eigens eine Jury einberufen, die sich aus drei Städträten (Schönleben, Salimi, Ledenko) und je einen Vertreter der Stadt Fürth (BmPA Fr. Kramer), dem Fürther Bündnis gegen Rechts und dem Infoladen Benario bildete. Beworben hatten sich für den Wettbewerb drei örtliche Künstler: André Jeschar, Dirk Schulze und Uwe Weber & Roland Hermann. In einer Jurysitzung entschied sich die Mehrheit im Januar 2020 für den Entwurf von Weber und Hermann.

Das Mahnmal besteht aus mehreren Elementen, insgesamt aus fast sieben Tonnen Stahl und einer halben Tonne Aluminium. Die drei Metallstelen sollen an die gefällten „Naturdenkmäler“ der Birken erinnern und wiegen jeweils knapp eine Tonne. Die beiden Metallplatten an der Seite stilisieren das ehemaligen Boots- und Vereinsheim des Kanuvereins, in denen Goldmann und Benario in den 1930er Jahren aktive Mitglieder waren. Dabei wurden beide Platten jeweils mit einem Text versehen; nach Angaben von Hermann und Weber wurden dabei die Buchstaben einzeln mit bis zu 100 Tonnen Gewicht in die Stahlplatte kalt gepresst.

Auf der vorderen Metallplatte findet sich folgender Text, in Anlehnung an die bisherige Gedenktafel:

In Erinnerung an Dr. Rudolf Benario und Ernst Goldmann, junge Fürther Kommunisten aus jüdischen Familien, die am 12. April 1933 als erste Opfer im KZ Dachau von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Und zum Gedenken an alle mutigen Frauen und Männer, die wegen ihres Widerstandes gegen die faschistische Barbarei verfolgt und umgebracht wurden.

Auf der hinteren Metallplatte befindet sich ein Auszug aus dem Schwur von Buchenwald:

Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.

Im Anschluss gab es eine Lesung mit Esther Bejarano und danach ein ergreifende antifaschistisches Konzert mit ihr und Microphone Mafia im Kulturforum Fürth.

Quelle sowie mit Bilder und Videos: https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/Benario-Goldmann-Gedenkst%C3%A4tte

Fürther Nachrichten: https://www.nordbayern.de/region/fuerth/uferpromenade-neues-denkmal-erinnert-an-further-nazi-opfer-1.10447071?searched=true