Gedenken an die Reichspogromnacht in Fürth

Wir vergessen nicht

Gedenkveranstaltung in Erinnerung an die Pogromnacht am 9.11. um 17:30 Uhr am Mahnmal in der Geleitsgasse

Am 9. November 1938 kam es zu grauenvollen Massenpogromen gegen die hier lebenden Juden. Die Synagoge wurde angezündet, Läden demoliert und die Menschen wurden aus den Betten gerissen, misshandelt und auf der jetzigen Fürther Freiheit zusammengetrieben und erniedrigt. Von dort wurden viele direkt in die KZs verbracht. Als Vorwand diente der NSDAP das Attentat eines verzweifelten jungen Juden auf einen Diplomaten, um eine Verschwörung des Weltjudentums daraus zu konstruieren. Die Nazis befahlen: „Jüdische Synagogen sind sofort in Brand zu stecken, jüdische Symbole sind sicherzustellen. Die Feuerwehr darf nicht eingreifen. Es sind nur Wohnhäuser arischer Deutscher zu schützen, sämtliche Juden sind zu entwaffnen. Bei Widerstand sofort über den Haufen schießen…“

Genauso ist es dann in ganz Deutschland und auch hier in Fürth passiert. Es war der für alle sichtbare Auftakt zum Holocaust. Der Faschismus stürzte dann die ganze Welt in den Krieg. Verwüstung, Vernichtung, millionenfacher Mord und Massenflucht waren die Folge.

Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch“.

84 Jahre später können Rechtsextreme wieder im Bundestag und den Landtagen gegen Migrant:innen hetzen und während der Corona-Pandemie wurden antisemitische Verschwörungsmythen zehntausendfach verbreitet. In mehreren europäischen Ländern sind Rechtspopulisten an den Regierungen und bei neonazistischen Terroranschläge wie in Hanau, Halle und im Fall Lübke werden regelmäßig Menschen durch Rechtsextreme ermordet. Nach dem Auffliegen des NSU wurde durch zahlreiche Recherchen deutlich, dass staatliche Institutionen in das Terrornetzwerk verstrickt waren und die Aufklärung bis heute verhindern.

Von der derzeitigen ökonomischen, politischen und sozialen Krise
profitieren vor allem rechtsextreme Rattenfänger. Bei der Landtagswahl in Niedersachsen konnte die AfD erstmals seit mehreren Jahren wieder deutlich Zugewinne verbuchen und in Italien wurde ein rechtes Bündnis unter Führung einer Faschistin zur stärksten Kraft gewählt. Diesen Entwicklungen werden wir uns entgegenstellen.

Wir vergessen nicht und wir erinnern uns auch an diesem 9. November an die Verbrechen des Faschismus, als Auftrag für die Zukunft. Unser Gedenken an die „Reichspogromnacht“ ist uns Mahnung und Pflicht gegen jegliche Form von Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung entgegenzutreten!