Neonazis attackieren Nazigegner und Kneipenbesucher in Fürth

Vor einer Fürther Innenstadtkneipe kam es am Abend des 24. Mai zu einem Angriff von Neonazis der Kleinstpartei „Der III. Weg“. Dabei fuhren die Neonazis mit einem Kleinbus in eine Menschenmenge vor der Kneipe und sprühten mit Pfefferspray.

Am späten Abend des 24. Mai stellten Neonazis der Partei „Der III. Weg“ u.a. in der Fürther Gustavstraße rassistische und menschenfeindliche Plakate für die Europawahl auf und waren dazu mit einem schwarzen Kleinbus unterwegs. Dabei machten die Neonazis vor einer Kneipe in der Fürther Innenstadt scheinbar NeonazigegnerInnen unter den vor dem Lokal stehenden BesucherInnen aus.

Mit überhöhter Geschwindigkeit fuhren die Neonazis in die Straße vor der Kneipe gezielt auf die außenstehende Menschenmenge zu. Bei dem Fahrer handelte es sich um Sascha R., den einschlägig vorbestraften Europa-kandidaten des „III. Wegs“. Die KneipenbesucherInnen mussten sich in Sicherheit bringen um nicht angefahren bzw. überfahren zu werden. Erst kurz vor dem Lokal kam der Van zum Stehen, zuvor hatte ein Neonazi aus dem Beifahrerfenster mit Pfefferspray auf die außenstehenden Personen gesprüht, wodurch eine Person verletzt wurde. Die Neonazis stiegen dann aus dem Kleinbus aus und bedrohten die zurückweichenden Kneipen-besucherInnen. Dabei wurde eine Frau von den Neonazis sexistisch beleidigt und angekündigt die Kneipe „bald platt zu machen“. Erst mit dem Eintreffen der Polizei zogen sich die Neonazis zurück. Anschließend versuchten sich die Neonazis zu Opfern zu stilisieren und zeigten willkürlich ihnen bekannte Antifaschisten an – z.T. auch Personen, die zum Zeitpunkt der Neonaziattacke gar nicht anwesend waren, sondern erst später zu der Innenstadtkneipe kamen.

Beim „III. Weg“ handelt es sich um die Nachfolgeorganisation der 2014 verbotenen Neonazikameradschaft „Freies Netz Süd“. Der Angriff am 24. Mai reiht sich in eine seit Jahren anhaltende Serie neonazistischer Angriffen auf NazigegnerInnen und deren Eigentum sowie antifaschistische Gedenkorte in Fürth ein.

„Mit einem Auto in eine Menschenmenge zu steuern zeigt einmal mehr die Skrupellosigkeit und Menschenfeindlichkeit der Neonazis auf. Wir werden uns auch durch diesen Angriff nicht einschüchtern lassen und weiterhin Widerstand gegen Rassismus und faschistische Bestrebungen leisten, dies ist nötiger denn je“ erklärt Niklas Haupt, Sprecher des Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus.