Offener Brief: Bündnis wird sich nicht spalten lassen!

Bezugnehmend auf den Leserbrief „Die Kräfte gespaltet“ in den Fürther Nachrichten vom 15.01.2014 verfasste das Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus folgenden offenen Brief:

Das Fürther Bündnis gegen Rechts steht geschlossen hinter seiner Sprecherin Ruth Brenner und weist die Vorwürfe des ehemaligen Fürther Polizeidirektors, genauso wie die Vorwürfe aus Teilen der CSU, entschieden zurück. Frau Brenner agiert als Sprecherin des Bündnisses, sie ist somit das Aushängeschild, macht sich damit angreifbar und schützt mit dieser uneigennützigen Funktion der ehrenamtlichen Sprecherin auch andere Mitglieder des Bündnisses vor Angriffen und Anfeindungen. Dennoch entsprechen die Aussagen, die sie als Sprecherin tätigt, den Meinungen und dem Vorgehen des gesamten Bündnisses – und gerade deshalb muss in einigen Fällen ein Treffen zur Absprache einberufen werden, um mit Äußerungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Hiermit sprechen wir Ruth Brenner unsere volle Solidarität aus und bedanken uns für die gute und wichtige Arbeit, ohne die ein solches Bündnis nicht bestehen könnte. Wir werden uns auch durch solche Äußerungen nicht spalten lassen.

Herr Dietsch verkennt nicht nur die Situation, seine Äußerungen zeugen zudem von tiefster Unkenntnis und werden vom Bündnis als boshafte Unterstellung gewertet. Ohne im Detail auf die abstrusen und teilweise verleumderischen Äußerungen einzugehen, scheint Herr Dietsch nicht zu verstehen wie Bündnisarbeit funktioniert. Bei der Neonazi-Kundgebung im November, als der Polizeichef Messing durch einen Steinwurf verletzt wurde, drückte Frau Brenner noch am selben Abend ihr tiefes Bedauern über den Vorfall aus; und das, obwohl das Fürther Bündnis dafür keinerlei Verantwortung zu tragen hat. Weitere Stellungnahmen wollte sie erst nach Rücksprache mit dem gesamten Bündnis abgeben, ein absolut demokratisches Vorgehen, das wir als Bündnis für notwendig und richtig erachten.

Es ist hoffentlich vielen Menschen klar, dass sich die Mitglieder des Bündnisses nicht „führen“ lassen, sondern gemeinsam Entscheidungen treffen, die nun eben von einer Sprecherin nach außen getragen werden. Hinter diesen Entscheidungen werden wir auch weiterhin stehen, sind es schließlich unsere Meinungen, die veröffentlicht werden. Ebenso stehen wir geschlossen hinter der Rede, die Frau Brenner im Namen des Bündnisses auf der Demonstration gehalten hat. Das Bündnis hält es für absolut notwendig, nicht nur den Rassismus der Nazis zu kritisieren, sondern auch den Rassismus aus der sog. Mitte der Gesellschaft zu thematisieren.

Wir wünschen Herrn Dietsch viel Erfolg bei seinem Kampf gegen Rechts. Als persönliche Anmerkung geben wir ihm jedoch noch den Rat seine Äußerungen gründlich zu überdenken, denn weder das Fürther Bündnis gegen Rechts, noch die zahlreichen AntifaschistInnen, die täglich vor Ort sind, um BürgerInnen auf die Hetze der BiSF aufmerksam zu machen, werden sich von solchen Hetzbriefen spalten lassen. Unsere Solidarität gilt Ruth Brenner, die tatsächlich ein zutiefst humanistisches Menschenbild vertritt.

Das gesamte Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus
Fürth, den 18.01.2014