Rede zum 8. Mai 2010

Liebe Antifaschisten,

im Namen des Fürther Bündnisses gegen Rechtsextremismus und Rassismus möchten wir als allererstes den durch einen bekannten Fürther Neonazi schwer verletzten jungen Antifaschisten auf diesem Wege die besten Genesungswünsche übermitteln. Wir hoffen alle sehr, dass Du schnell wieder vollständig gesund wirst.

Es ist eine Schande, dass sich  in unseren Städten Neonazis frei bewegen und Jagd auf Menschen machen können, die Ihnen nicht in ihr beschränktes Weltbild passen.

Es ist eine Schande, dass sich hier in Fürth in einigen wenigen Kneipen Neonazis unter Duldung der Wirte treffen können. Hier einige Meter entfernt, in der Ludwig Erhardtstr., befindet sich die Kneipe „Treffpunkt“, in der sich regelmäßig die Fürther Neonazis versammeln. Darunter sind all die stadtbekannten Neonazischläger des „Freien Netzes Süd“  zu finden. Auch der U-Bahn –Schläger  ist diesem Netzwerk zuzuordnen.

Es ist beschämend, dass in Deutschland nach all den Erfahrungen von 1933 – 1945, erneut Faschisten Menschen verunglimpfen und angreifen können.

Heute Samstag, den 8.Mai,  ist der 65igste Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg.

Eine der wichtigsten und für Deutschland bis heute gültigen völkerrechtlichen Bestimmungen ist festgehalten im Potsdamer Abkommen, vom August 1945 und lautet:

„ Die Nationalsozialistische Partei, ihre Zweigeinrichtungen und die von ihr kontrollierten Organisationen sind zu verbieten; alle nazistischen Einrichtungen sind aufzulösen; es sind Sicherheiten zu schaffen, dass sie in keiner Form wiedererstehen können; jeder nazistischen oder militaristischen Betätigung oder Propaganda ist vorzubeugen.“

Dieser Tag ist für uns mehr denn je Auftrag , die staatlichen Einrichtungen und die Öffentlichkeit nicht nur an diese ihre Verpflichtungen zu erinnern, sondern aktiv  gegen die Nazis zu kämpfen. Wir werden dies weiter tun.

Dem letzte Woche schwer verletzten Opfer der neonazistischen Gewalt möchten wir sagen, dass wir uns noch mehr anstrengen werden, um den Nazis das Handwerk zu legen.

Wir werden alles tun, dass der Nazischläger, der Dich so schwer verletzt hat, hinter Schloss und Riegel kommt!

Wir werden sehr darauf achten, dass diese schreckliche Tat nicht unter den Tisch gekehrt wird und danach Normalität einkehrt nach dem Motto: ein Neonaziproblem gibt es bei uns nicht.

Wir fordern die Verantwortlichen der Stadt Fürth und Nürnberg auf, endlich mit allen Mitteln gegen die Neonazis tätig zu werden.

Wir haben es satt, dass der Kampf gegen die Faschisten weiter als „linksextrem“ diffamiert wird.

Wir fordern den Wirt der Kneipe „Treffpunkt“ auf, die Neonazis endlich raus zu schmeißen.

Fürther Bündnis gegen Rechtextremismus und Rassismus