13.9.: „FRONTEN“ – Krimilesung und Gespräch mit dem Autor

Der Fürther Autor Leonhard F. Seidel schrieb einen Kriminalroman nach einem wahren Fall: Ein bosnischer Waffensammler läuft Amok, ein »Reichsbürger« sinnt auf Rache und eine muslimische Ärztin gerät zwischen die Fronten. Zu einer Lesung mit anschließendem Gespräch am 13.9.2017 um 19:30 Uhr im Café Samocca in der Rudolf-Breitscheid-Str. 4 in Fürth laden wir herzlich ein.

Leonhard F. Seidl schreibt einen brisanten, grotesken Krimi über Rassismus und Reichsbürger„, so die Sächsische Zeitung.

Die kurdische Ärztin Roja Özen ist vorbildlich integriert in der oberbayerischen Kleinstadt Auffing. Doch dann erschießt der Bosnier Ayyub Zlatar, als Kind aus Srebrenica geflohen, auf der Wache drei Polizisten – und verschont die anwesende Roja. Alles sieht nach einem Anschlag des IS aus. Roja wird als Komplizin verdächtigt, verliert Patienten, Mann und Freunde.

Markus Keilhofer, aufgewachsen bei seinen Großeltern, fanatischen »Reichsbürgern«, will Muslime für das Blutbad büßen lassen. Als er bewaffnet in eine Moschee stürmt, stellt Roja sich ihm in den Weg…

Geschickt verknüpft Seidl die Lebenswege der drei Protagonisten miteinander, die in einem packenden Finale aufeinandertreffen. Ein hochaktueller Kriminalroman über Rassismus und Fanatismus in einer Gesellschaft voller Angst und über den Mut, sich dem entgegenzustellen.

In der WELT war „Fronten“ Krimi der Woche. „Politische Literatur? Klar. Engagierte Literatur? Klar. Gott sei Danak. Haltungslose Gegenwartsverweigerung gibt’s schon genug. Die Vergangenheit mag nicht vergehen, ohne den Versuch zumindest, sie zu verstehen, wird sie sich immer wieder wiederholen“ schrieb Elmar Krekeler.

Das Buch ist erschienen bei Edition Nautilus.

Leonhard Seidl (Fotografin: Katrin Heim)

Zum Autor:
Leonhard F. Seidl, geboren 1976, wohnhaft in Fürth, ist Schriftsteller und Sozialarbeiter. Er hat zahlreiche Preise und Stipendien erhalten, u.a. für seine Arbeit »Beschriebene Blätter – kreatives Schreiben mit straffälligen Jugendlichen«, wofür er freiwillig im Knast saß. Für „Fronten“ bekam Seidl mehrere Stipendien, u. a. war er Stipendiat der Romanwerkstatt Literaturforum im Brecht-Haus sowie der Bayerischen Akademie des Schreibens im Literaturhaus München. Mit dem Roman „Mutterkorn“ (Kulturmaschinen, 2011) debütierte er, darauf folgten die Kriminalromane „Genagelt“ (Emons, 2014) und „Viecher“ (Emons, 2015). Er ist Mitglied des PEN.